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Britta Bonten

Alles Eitel-SonnenSchein? Wie wir uns von Denkfehlern blenden lassen



Dieses Jahr schreibe ich über den ein oder anderen gedanklichen Irrweg, dem wir oft unbewusst folgen. Für die diesjährigen Herausforderungen im HR biete ich mit der Serie über Denkfehler im HR einen Spurhalteassistenten:

Übertragen auf Recruiting, Employer Branding und weitere HR-Bereiche, zeige ich

a) ihre Symptome, Nebenwirkungen oder Folgeerscheinungen und b) wie wir sie durch Learnings umgehen.

 

Denkfehler #1 ist der sogenannte Survivorship Bias. Auf deutsch etwas hölzern Überlebenden-Verzerrung. Die Menge erfolgreicher Menschen blendet uns, verzerrt das tatsächliche Bild. So gehen wir davon aus, genauso erfolgreich sein zu können wie die Personen, die wir medial als erfolgreich wahrnehmen. Wir überschätzen die Realität.

 

Was wir sehen, ist die Spitze des Eisbergs: Die, die es geschafft haben. Strahlende Glückskinder, vom Erfolg verwöhnt und always sunny side up. So erscheint es uns selbstverständlich, ebenfalls erfolgreich sein zu können.

 

Der Rest bleibt unsichtbar. Verbirgt sich unter der Wasseroberfläche, ist baden gegangen oder weil über ihn zu berichten, keine Klicks bringt.


Beispiel:

Auf einen erfolgreichen Künstler kommen Tausende, wenn nicht mehr, die unbekannt und auf ihren Erfolg hoffen. Wen aber sehen wir? Die Banksys, Lichtensteins, Koons… Die anderen zig Tausend Künstlerinnen und Künstler, die weltweit irgendwie von der Hand in den Mund leben, sind unsichtbar. 


Was heißt das fürs Recruiting?

Aus Sicht der Bewerbenden: Wenn du wie ich nach einem Job suchst, meinst du angesichts des Fachkräftemangels und der zig Tausenden unbesetzten Stelle, die Unternehmen lägen dir zu Füßen und warteten nur auf deine Bewerbung. Gut ausgebildet, mit Erfahrung und Expertise im Gepäck, wirst du zackig einen TZ-Job haben, dachte ich.

 

Falsch gedacht.

 

Wir sehen die, die sich hier oder auf anderen Kanälen mit einer neuen beruflichen Challenge im neuen Setting präsentieren.

 

Unsichtbar hingegen bleiben die 2nd best oder die Menge der abgelehnten Bewerbenden. Auch bleiben die enttäuschten Kolleg*innen unsichtbar, wenn die Verstärkung am ersten Arbeitstag trotz unterschriebenem Arbeitsvertrag nicht antritt. Ein Fall von Ghosting, das besonders für Unternehmen extrem ärgerlich und kostenintensiv ist.


Noch (?) ist es nicht salonfähig, eine kassierte Absage in einem Post zu „feiern“! Absagen knabbern an unserem Ego. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sie nicht nicht den Reflex auslösen, das angekratzte Ego medial teilen zu wollen.

 

Aber vielleicht würde genau das, der Realität näherkommen?

 

Hier meine 5 Learnings aus Denkfehler #1 Survivorship Bias:


  1. Erfolg ist relativ. Hinterfrage die Sichtbarkeit. Erfolg kannst du nicht pachten. Packst du eine Sache erfolgreich an, kannst du bei der nächsten scheitern. Eine Portion Demut hilft für Bodenhaftung.

  2. Der Fachkräftemangel ist ebenfalls relativ. Im Umfeld von HR, Marketing und Employer Branding herrscht offensichtlich keine akute Not. Vielmehr können Angst, Mut- oder Ideenlosigkeit auf Unternehmensseite dominieren, jenseits der Wunschbesetzung zu suchen.

  3. Viele Unternehmen zögern bei Neueinstellungen, manche haben auch ein hiring freeze. Rezession, Transformation in vielerlei Hinsicht, die KI-Welle sowie die Nachwehen der Pandemie haben tiefere Spuren hinterlassen als auf den ersten Blick erkennbar.

  4. Lass dich nicht von prahlenden Postings täuschen.Hinter jedem strahlenden Glückskind stecken viele unsichtbare Pechvögel. Tausche dich mit Gleichgesinnten aus.

  5. Bleibe realistisch-zuversichtlich. Ich habe die Jobsuche überschätzt. Selbst wenn du und deine Bewerbung hervorragend sind, verdankst du es auch dem Quäntchen Glück, einen passenden Job zu bekommen.

 

Wo lässt du dich im HR-Kontext durch diesen Denkfehler blenden?

Welche überraschenden Erfahrungen und Denkfehler hast du im HR gemacht?

 

P.S. Mein Lieblings-TZ-Job wartet übrigens noch auf mich…

 

 

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Jamayna Fuson
Jamayna Fuson
01. Okt.

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